Hier erwarten Dich wahre, beeindruckende und einfach schöne Impressionen, die zum Denken anregen ...
Die Entscheidung
Durch unsere Entscheidungen definieren wir uns selbst. Allein durch sie können wir unseren Worten und Träumen Leben und Bedeutung verleihen.
Allein durch sie können wir aus dem, was wir sind, das machen, was wir sein wollen.
(Sergio Bambaren)
Die spirituelle Erfahrung
Wir sind keine Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen, sondern wir sind spirituelle Wesen, die erfahren, Mensch zu sein!
(Pierre Teilhard de Chardin)
Sichere Heimfahrt
Vor langer, langer Zeit,
selbst noch bevor Großvater Himmel die Sterne gebar,
gab es nur ein Wesen.
Ein reines Bewusstsein von Liebe, in der Vollständigkeit
ruhend
seiner unausgesprochenen Geschichten
und ungesungenen stummen Gesängen.
Eines Tages aber, aus Gründen, die niemand mehr weiß, ja niemand je wusste, wurde das Eine rastlos.
Manche sagen, es beschloss, ein kosmisches Versteckspiel zu spielen und splitterte sein Licht auf in winzige Funken, ein
jeglicher begabt mit dem vollständigen Potenzial des Ganzen. Auf diese Weise konnte das Eine sich erkennen und sich mehren.
So wurde jeder Funke in ein Gewand von Fleisch gehüllt und sein Licht und Wissen tief in seinem Herzen verborgen.
Der Sinn des Spiels war, dass alle Teile des Ganzen Ihren Weg zurück entdeckten, nachdem Sie alle Geschichten gelebt, alle Gesänge gesungen, die
Sie zu weisen, barmherzigen Mitschöpfern und Gefährten des Einen machen würden.
Die jungen Seelen schlugen viele Wege ein. Jeder Heimweg hatte seine Geschichte, und jede Seele reagierte auf die Geschichte, wie Sie wollte:
Frei, und wob neue Geschichten ein ins Traumgespinnst des einen großen Träumers. Und die Sonne ging auf, und die Sonne ging unter.
Die Gezeiten kamen und gingen. Neues Fleisch entstand, und altes Fleisch kehrte zur Erde zurück. Und das Eine sah neue Geschichten wachsen im Theater
der Vielen.
Manche dieser Geschichten führten näher an die Heimat heran. Es waren jene, in denen die Liebe die Angst überwand. Manche dieser Geschichten führten in Sackgassen.
Es waren jene, in denen die Angst die Liebe verschleierte. Die Dramen waren lang und die Zerstreuungen zahlreich. Eine nach der anderen vergaßen die meisten Seelen, dass Sie
sich überhaupt auf einer Reise befanden. Sie verschliefen die ersten Geschichten, die das Eine zurückgelassen als ewige Wegweiser und Führer, auf das jede Seele Ihren Weg zurückfinden konnte in die Heimat.
Im Glauben, allein und gesondert zu sein, gelangten die verirrten Seelen in ein fremdes Land, darin der Anschein herrschte,
der Tod sei wirklich und die Liebe flüchtig wie ein Schatten. Manche suchten Trost im Reichtum, andere in der Macht. Manche fanden ihn in Speisen, Drogen, Alkohol, Zorn, Fernsehen
oder Besitz, in Klatsch, Kritiksucht oder einem Gott, der eifersüchtig log:
„Du bist erwählt, Du bist errettet, nur einen Heimweg gibt´s und das ist dieser!“
Berührt vom Los seiner verirrten Teile, sandte das Eine, liebend, Rufer aus ins All, die seine Funken aus dem Angsttraum wecken sollten und sie zurück zur Liebe führen
und zur Sehnsucht nach Wiedereinssein mit dem großen All-Geliebten. Diese Weckrufe des Schmerzes rissen die Seelen aus ihrem Schlaf des Vergessens.
Und Ihre Brüder und Schwestern überall im Kosmos vernahmen ihre Hilfeschreie.
Sichtbare und ungesehene Helfer kamen, wann sie immer die Absicht zog, der starke Sog des Willens einer Seele, die zum Ursprung flehte mit echter Sehnsucht nach Vergebung,
Einssein, Liebe. Und sie halfen diesen Seelen, sich der Fesseln schmälernden Glaubens, liebloser Taten der Ahnungslosigkeit zu entledigen,
damit sie ihren sichereren Heimweg fänden.
Sie werden auch Dir zur Heimfahrt verhelfen, so Du bittest und Glauben hast, auch nur wie ein Senfkorn, und so Du geduldig bist und bereit, den Weisungen des
Weltalls zu gehorchen, selbst wenn Sie nicht das sind, was Du zu hören hofftest. Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe - dies ist das Bewusstsein, dass Dich zurückführen wird,
in die Heimat.
Aus „Feuer in der Seele“ von Joan Borysenko [S.29-31]